Die Geschichte des Checkpoints
Der Kontrollpunkt 1989
Nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 in Berlin wurden die Regionen entlang der Grenze zur BRD zu Sperrzonen erklärt. Boizenburg gehörte viele Jahre zum 5 km Sperrgebiet. Besucher brauchten zur Einreise eine Sondergenehmigung.
Anfang der 70er Jahre wurden die Grenzbefestigungsanlagen entlang der Elbe und der "grünen" Grenze so ausgebaut, dass Fluchtmöglichkeiten in den Westen fast aussichtslos wurden. Wie viele andere Orte wurde auch Boizenburg 1972 aus dem Sperrgebiet wieder ausgegliedert. Das 500 m Sperrgebiet, zu dem auch die Orte Vier, Streitheide und Horst gehörten, blieb jedoch erhalten. Es war auch weiterhin nur mit Sondergenehmigung zu betreten. Darum wurde auf dem Elbberg kurz vor Vier an der damaligen F5 ein Kontrollpunkt (KP-Vier) gebaut. Ab 1972 kontrollierten hier Angehörige der Volkspolizei alle Personen, die in dieses Sperrgebiet einreisen wollten.
Nach der Wende im Herbst 1989 war das Objekt zunächst ungenutzt. Dann hatte Harry Strelow, der jetzige Besitzer, die Idee, an dieser Stelle einen Imbiss zu eröffnen. In Anlehnung an den wohl bekanntesten Checkpoint im damals geteilten Deutschland, dem "Checkpoint Charlie" in Berlin, nannte er den ehemaligen Kontrollpunkt Checkpoint Harry.
Seit April 1990 mauserte sich dieser Imbiss zu einem Restaurant mit Partyservice, den viele Besucher und Bewohner im Umkreis gern in Anspruch nehmen.
So waren gelegentlich auch Oldtimer- und Motorrad-Gruppen beim Checkpoint anzutreffen, die auf ihren Touren gerne bei uns Halt machen, um sich mit unseren Speisen und Getränken zu stärken und zu erfrischen.
Am 23. Dezember 2023 war der letzte offene Tag beim Checkpoint, bevor endgültig der Betrieb eingestellt wurde. So bedauerlich es auch ist - war der Checkpoint doch über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt - so sehr möchte das ganze Team den Gästen für ihre langjährige Treue danken.